In den vergangenen Jahrzehnten haben sich in den Staaten Nord-, West- und Südeuropas die Rahmenbedingungen des Verhältnisses von Staat und Kirche durch eine zunehmend plurale Gesellschaft und die Abnahme der Bindungs- und Prägekraft des Christentums stark verändert. Auch eine zunehmende Europäisierung des...
I. Grundlagen Erzbischof Roland Minnerath: Das Verhältnis von Staat und Kirche aus kirchlicher Sicht Peter Müller: Das Verhältnis von Staat und Kirche aus staatlicher Sicht - Stand und Entwicklungsperspektiven des deutschen Staatskirchenrechts Christian Hillgruber: Das Verhältnis von Recht und Religion in der Europäischen Union II. Länder mit einer traditionell katholischen Prägung Santiago Cañamares Arribas: Das Verhältnis von Staat und Kirche in Spanien Gabriele Fattori: Das Verhältnis von Staat und Kirche in Italien Katharina Pabel: Das Verhältnis von Staat und Kirche in Österreich Jónatas Em. M. Machado: Religionsfreiheit und das Verhältnis von Staat und Kirche in Portugal III. Länder mit einer traditionell orthodoxen Prägung Anargyros Anapliotis: Das Verhältnis von Staat und Kirche in Griechenland Achilles C. Emilianides: Kirche und Staat in Zypern IV. Länder mit einer traditionell evangelisch-lutherischen Prägung Ingvill Thorson Plesner: Das Verhältnis von Staat und Kirche in Norwegen Mikael Berglund: Das Verhältnis von Staat und Kirche in Schweden Matti Kotiranta: Das Verhältnis von Staat und Kirche in Finnland V. Länder mit besonderen staatskirchenrechtlichen Traditionen Thierry Sol: Das Verhältnis von Staat und Kirche in Frankreich Julian Rivers: Das Verhältnis von Staat und Kirche im Vereinigten Königreich VI. Länder mit religiöser Vielfalt oder weitgehend religionsloser Gesellschaft Martin Grichting: Das Verhältnis von Staat und Kirche in der Schweiz Stephan Dusil: Das Verhältnis von Staat und Kirche in Belgien und in den Niederlanden Personen- und Sachwortverzeichnis Autoren und Herausgeber
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich in den Staaten Nord-, West- und Südeuropas die Rahmenbedingungen des Verhältnisses von Staat und Kirche durch eine zunehmend plurale Gesellschaft und die Abnahme der Bindungs- und Prägekraft des Christentums stark verändert. Auch eine zunehmende Europäisierung des Staatskirchenrechts nimmt Einfluss auf das jeweilige nationale Recht. Der Band analysiert aus der Perspektive der staatskirchenrechtlichen Rechtsvergleichung die Lösungsansätze in den einzelnen europäischen Staaten Nord-, West- und Südeuropas und zeigt Entwicklungstendenzen auf.
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich in den Staaten Nord-, West- und Südeuropas die Rahmenbedingungen des Verhältnisses von Staat und Kirche erheblich verändert. Dabei spielen nicht nur Pluralisierungs-, Individualisierungs- und Säkularisierungsprozesse sowie die Abnahme der Bindungs- und Prägekraft des Christentums eine Rolle. Vielmehr nimmt auch die zunehmende Europäisierung des Staatskirchenrechts, die insbesondere durch die Judikatur des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und durch die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs befördert worden ist, Einfluss auf das jeweilige nationale Staatskirchenrecht. Angesichts dieser Veränderungsprozesse sehen sich die gegenwärtig in den einzelnen Staaten anzutreffenden staatskirchenrechtlichen Ordnungen, die allesamt maßgeblich von Geschichte, Tradition und Kultur des jeweiligen Landes geprägt sind, vielfachen Anfragen hinsichtlich ihrer Legitimation wie auch ihrer Zukunftsfähigkeit ausgesetzt. Für deren Beantwortung kann die staatskirchenrechtliche Rechtsvergleichung, der sich der vorliegende Sammelband widmet, wertvolle Impulse liefern.